Hydraulischer Abgleich
Der hydraulische Abgleich birgt enorme Effizienzpotenziale zur Optimierung des Heizungssystems. Die VdZ-Projektgruppe erarbeitet als technisches Fachgremium Informationen und Vorlagen für Handwerk, politische Entscheider und Verbraucher.
Was ist ein hydraulischer Abgleich?
Der hydraulische Abgleich beruht auf dem physikalischen Prinzip von Druck und Wasserverteilung. Ist der Wasserdurchfluss im Heizungssystem wegen unterschiedlicher Widerstände ungleichmäßig, kann es zu Problemen wie Geräuschentwicklung, überhöhter Rücklauftemperatur, einem erhöhten Energieverbrauch, unzureichender Leistung und immer auch zu einem nicht zeitgleichen Aufheizen der einzelnen Heizkörper kommen, zum Beispiel nach Absenkung oder Abschaltung.
Durch einen hydraulischen Abgleich wird sichergestellt, dass alle Heizkörper jederzeit mit genau der richtigen Menge an Heizwasser versorgt werden. Alle Komponenten wie Heizkörper, Thermostatventile, Pumpen und Rohre werden optimal aufeinander abgestimmt. Das gesamte Effizienzpotenzial der Heizungsanlage wird ausgeschöpft und die Wärme genau dorthin transportiert, wo sie gebraucht wird.
Das macht den hydraulischen Abgleich zu einer wichtigen Maßnahme für jede Heizungsanlage. Ob bei einem bestehenden System oder nach einer Modernisierung der gesamten Anlage, ohne hydraulischen Abgleich kann wertvolle Energie ungenutzt verloren gehen. Ein hydraulischer Abgleich spart also nicht nur Energie, sondern vor allem auch unnötige Kosten.
Verpflichtende Maßnahme - Staatliche Förderung
Der hydraulische Abgleich ist nach der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen VOB Teil C und DIN 18380 bei vielen Maßnahmen sogar verpflichtend, zum Beispiel beim Einbau eines neuen Kessels. Auch die Energieeinsparverordnung (EnEV) verlangt implizit einen hydraulischen Abgleich, da nicht optimierte Heizungen mehr Energie verbrauchen.
Außerdem gut zu wissen: Heizungsmodernisierer qualifizieren sich für viele staatliche Förderungen nur dann, wenn sie einen hydraulischen Abgleich vornehmen lassen. So wird die Effizienz der modernisierten Heizungsanlage sichergestellt.
Seit August 2016 wird der hydraulische Abgleich auch als Einzelmaßnahme mit 30% Kostenzuschuss gefördert. Weitere Informationen zum Förderprogramm Heizungsoptimierung finden Sie auf unserem Verbraucherportal Intelligent heizen.
Unterstützung durch die VdZ-Projektgruppe
Die Projektgruppe setzt sich für die Bekanntmachung des Hydraulischen Abgleichs als Baustein für eine effiziente Systemoptimierung ein. Dabei liegt der Fokus sowohl auf Kleinanlagen (Einfamilien- und Zweifamilienhäuser) als auch auf größeren Anlagen (Büro-, Geschäftshäusern und Mehrfamilienhäusern). In diesem Rahmen wurden zwei Broschüren veröffentlicht. Diese finden Sie hier »
Außerdem erstellt die Projektgruppe in Zusammenarbeit mit der KfW-Bankengruppe das Nachweisformular zur Durchführung des Hydraulischen Abgleichs im Rahmen der KfW-/ und Bafa-Förderung. Das Formular sowie eine ebenfalls in der VdZ-Projektgruppe erarbeitete Fachregel für die Durchführung des Hydraulischen Abgleichs nach den Verfahren A und B finden Sie hier »